Das Haus Pineider kann auf eine altehrwürdige Historie zurückblicken: 1774 von Francis Pineider in Florenz eröffnet, widmete es sich zuerst der Herstellung feinster handgeschöpfter und personalisierter Papierwaren. Schon nach kurzer Zeit florierte das Geschäft, die in einzigartiger und hochqualitativer Weise gefertigten Waren erfreuten sich großer Beliebtheit bei der europäischen Bourgeoisie, woraufhin man das Sortiment erweiterte – es kamen nach individuellem Wunsch gefertigte Visitenkarten und Briefbögen hinzu, veredelt durch goldene Prägedrucke und Verzierungen, die auf eine alte, von der Renaissance-Goldschmiedekunst perfektionierte Technik zurückgingen.
Ab dem 18. Jahrhundert bot Pineider darüber hinaus Schreibgeräte feil, erlesene Stifte und Füllfederhalter, Accessoires für Schreibtisch und Aufbewahrung. Von nun an besann man sich auf eine weitere Kunst, die in Florenz allgegenwärtig ist und eine lange Tradition besitzt – die der Lederherstellung und Verarbeitung. Europäische Reisende und Intellektuelle, Künstler und Literaten verliebten sich in die Waren von Pineider: Napoleon wird nachgesagt, dass er Kunde des Stammgeschäftes in Florenz war, darüber hinaus zählte man unter anderem Stendhal, Lord Byron, Percy B. Shelley, Elizabeth Barrett Browning, Giacomo Leopardi und Charles Dickens zu den Liebhabern und Nutzern der Produkte. Es kann demnach mit einigem Stolz behauptet werden, dass sicherlich nicht wenige Werke der Weltliteratur mit Pineider-Schreibgerät auf Pineider-Papier gebracht wurden…
Als Florenz Mitte des 19. Jahrhunderts kurzzeitig zur Hauptstadt Italiens ernannt wurde, druckte Pineider die ersten offiziellen Florenzführer, Botschaften, Ministerien und andere staatliche Institutionen sowie das Königshaus Savoyen wurden zu Stammkunden. Nach der Ernennung Roms zur italienischen Hauptstadt trug die Königsfamilie den Wunsch an Pineider nach einer Dependance in der ewigen Stadt heran, um die Warenversorgung sicherzustellen – die Familie Pineider kam dem gerne nach.
Im 20. Jahrhundert gelang dann der endgültige Durchbruch auf dem Weltmarkt: Pineider etablierte sich als eine der wenigen, von Kennern hoch geschätzten Manufakturen für Papierwaren, Schreibgeräte und Lederaccessoires, woran sich bis zum heutigen Tag nichts geändert hat.
Zum Kundenkreis gehörten Künstler wie ,Eleonora Duse, Gabriele D’Annunzio, Luigi Pirandello, Maria Callas, Liz Taylor, Henry Ford, Marlene Dietrich, Rudolf Nureyev, Luchino Visconti und viele mehr. Anlässlich der G8-Gipfel 2001 und 2009 in Italien entschied sich die italienische Regierung hinsichtlich der Ausstattung als auch der Willkommensgrüße für ihre hochrangigen Gäste für Pineider als offiziellen Lieferanten.
Die Produktpalette von Pineider hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert, dafür wurde sie hinsichtlich ihrer Auswahl beträchtlich erweitert. Die bis zur Perfektion ausgereiften Handwerkstechniken sind ebenfalls immer noch dieselben, obschon Pineider auch hier mit der Zeit geht: Neue, innovative Materialen finden Verwendung, wie früher von wissenden Händen sorgfältig bearbeitet.
Pineider besitzt alleine in Italien über 120 Verkaufsstellen, darüber hinaus unterhält die Firma etliche Flagshipstores in aller Herren Länder wie beispielsweise Russland, Japan, USA, Südkorea, China, Ghana, Dubai sowie in Europa.
2014 feierte Pineider sein 240-jähriges Bestehen – und ist noch heute zu 100 % in Familienhand, genauso wie bei seiner Gründung.